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Erschienen am: 24.03.2015

Starnberger Amt trauert um seinen ehemaligen Chef

Das Starnberger Amt trauert um seinen ehemaligen Amtsleiter Herrn Vermessungsdirektor a.D. Hans Beigel, der am 21.03.2015 im Alter von 88 Jahren verstorben ist.

Vermessungsdirektor a.D. Hans Beigel

Herr Beigel wurde 1926 in Hanfeld, dem heutigen Starnberger Stadteil, geboren und 1944 als 17-Jähriger an die Ostfront einberufen. Dort geriet er in russische Gefangenschaft, aus der er 1949 entlassen wurde. Erst danach war es ihm 1950 vergönnt, seine Schullaufbahn mit der Reifeprüfung an der Starnberger Oberschule abzuschließen. Nach seinem Geodäsie-Studium an der Technischen Hochschule München und einem drei-jährigen Referendariat am Starnberger Vermessungsamt absolvierte er 1957 erfolgreich die Große Staatsprüfung. Bevor er 1964 endgültig an das Starnberger Vermessungsamt versetzt wurde, sammelte er als junger Assessor und Regierungsrat Außendienst-Erfahrungen an den Vermessungsämtern Traunstein, Bad Tölz, Paffenhofen und Rosenheim. Diese Zeit war immer wieder durch seine Prüfungstätigkeit an der Finanzmittelstelle und späteren Bezirksfinanzdirektion München unterbrochen.

1985 erklomm er den Gipfel seiner beruflichen Laufbahn und übernahm die Amtsleiterstelle am Vermessungsamt Starnberg. Damit ging für ihn ein lang gehegter Herzens-wunsch in Erfüllung. Geprägt war die „Beigel-Ära“ von der Aufstellung des Automatisierten Liegenschaftsbuches (ALB) sowie vom Einstieg in die DFK-Erstellung.

Herr Beigel war Geometer mit Leib und Seele und sein Außendiensteinsatz um den „Heiligen Berg“ in Andechs erfüllte ihn stets mit Freude, Stolz und Genugtuung. Die aussichtsreiche Rundumsicht (Kloster Andechs, Ammersee, Voralpenlandschaft und im Hintergrund die bayerischen Berge) begeisterte ihn immer wieder aufs Neue. Herr Beigel strahlte stets eine heitere Gelassenheit aus, nichts konnte ihn aus der Ruhe bringen. Den Widrigkeiten des Lebens trotzte er mit wohl dosiertem Humor. Damit gelang es ihm als Amtsleiter eine familiäre und vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen.

Nach seiner Pensionierung 1992 widmete er sich ganz seinem Hobby: der lokalen Geschichtsforschung. Mit seinem historischen Lesebuch über den Stadtteil Hanfeld sowie seiner Mitwirkung am Heimatbuch der Stadt Starnberg hat er sich als akribischer und engagierter Chronist seiner Heimat ein Denkmal gesetzt. Die Stadt Starnberg verlieh ihm für seine Verdienste 2010 die Bürgermedaille, der Starnberger Merkur würdigte ihn in einem Nachruf als „das geschichtliche Gewissen der Stadt“.

Der Trauergottesdienst findet am Donnerstag, den 26.03.2015 um 11:30 Uhr in St.Maria, Starnberg statt und die Beisetzung anschließend im Friedhof an der Hanfelder Straße.